Das Schulwesen
Die Gründung der Schule kann aus dem Grunde nicht angegeben werden, da die diesbezüglichen Urkunden bei dem im Jahre 1811 (richtig 1711) stattgefundenem Großbrand verbrannten. Das Schutzpatronat besaßen bis zur Ablösung die Besitzer des Gutes Biderstein.
Die Schule war bis zum Jahre 1871 einklassig und nur katholischen Kindern zugänglich. Das Schulhaus, heute Mesnerhaus, "wurde im Jahre 1830 von der damaligen Schulgemeinde und dem Patrone erbaut." Bis 1870 war im ersten Stock "eine Classe", die unteren Räumlichkeiten wurden vom Lehrer-Mesner genützt. Seine Einkünfte bestanden aus dem Schulgeld, pro Kopf und Semester 1fl 20k (1 Gulden und 20 Kreuzer), der Nutzung der zur Mesnerei gehörigen Grundstücke und Stiftungen sowie der "Collectur", die der Lehrer bei den Bauern abholen lassen musste (ein Bauer gab 1 Schaffl Roggen und 1 Maßl Weizen). 1870 erhöhte sich die Schülerzahl, da auch evangelische Schüler zugelassen wurden, von 120 auf 220.
Im Schuljahr 1897/98 hieß es: "Schulpflichtig sind Kn. 144 und Md. 144 = zus. 288" und "Wie gewöhnlich wurden auch im Herbst d.J. sämtliche Schulräume geweißiget hernach gescheuert." Ein weiterer Eintrag: "Am 11. Sept. 98 verbreitete sich hier die höchst betrübliche Nachricht von der Ermordung unserer geliebten Kaiserin Elisabeth in Genf."